Eine Frage der Ähre
Die Urgetreide-Sorten
Die heute so kostbaren Urgetreide sind die Vorgänger moderner Sorten, die mehrheitlich für die Herstellung von Brot- und Backwaren verwendet werden. Sie wurden von unseren Ahnen vor vielen Tausend Jahren angebaut, bevor sie aus Effizienzgründen von den Feldern verschwanden. Für die heutige Renaissance der alten Getreidearten gibt es viele gute Gründe: eine 10.000 Jahre alte Tradition, einen hohen Nährstoffgehalt, der besondere Geschmack, Exklusivität, Naturbelassenheit und die nachhaltige Erzeugung.
Die sechs interessantesten Urgetreide-Arten möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen.


Einkorn
Der Vorfahre aller Weizensorten
Einkorn ist einer der Vorfahren von modernem Brotweizen, der heute weltweit in 90 Prozent der Brote und Backwaren verwendet wird. Die ersten archäologischen Funde von Einkorn datieren auf etwa 8.200 v. Chr. zurück. Heute gewinnt das robuste Getreide zunehmend an Beliebtheit.
Emmer
Das Lieblingsgetreide von Julius Cäsar
Emmer gehört zu den ältesten Getreidearten und hat in Babylon, im antiken Griechenland sowie im alten Ägypten ganze Generationen ernährt. Seine wieder aufkommende Beliebtheit ist auf diverse sensorische und ökologische Vorteile zurückzuführen.


Urroggen
Das Multitalent in der Backstube
Die 7.000 Jahre alte Getreideart kommt ursprünglich aus dem Vorderen Orient und ist heute in der Backstube aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sehr beliebt: Roggenbrote, süße Backwaren, aber auch schmackhafte Sprossen profitieren von seiner feinwürzigen Geschmacksnote.
Khorasan
Der kleine Bruder von Emmer
Khorasan entstand vor ca. 6.000 Jahren durch die spontane Kreuzung von Weizenarten und verbreitete sich in Ägypten. Dank seiner guten Klebereigenschaften eignet er sich vergleichsweise gut zum Backen und verleiht Gebäcken eine köstliche nussig-buttrige Note.


Urgerste
Eines der ältesten Kulturgetreide
Den Höhepunkt ihrer Beliebtheit erreichte Urgerste um 3.000 v. Chr., als das Getreide die etablierten Sorten Emmer und Einkorn auf den Feldern verdrängen konnte. Jetzt haben Bäcker und andere Lebensmittelproduzenten bekannte Ur-Gerstesorten wiederentdeckt.
Urdinkel
Ein Geschenk der Göttin Demeter
Eine uralte Landsorte des heutigen Dinkels wird seit einigen Jahren wieder in Deutschland angebaut: Bauländer Spelz ist auf Feldern im nordbadischen Bauland zu finden. Bereits die heilige Benediktineräbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179) erkannte und beschrieb die vielfältigen Vorteile dieses Urgetreides.


Pseudogetreide
Die Alternative zu Getreide
Pseudogetreide zählen nicht zu den Brotgetreiden. Vielmehr handelt es sich bei Pseudogetreiden wie Amarant, Quinoa und Buchweizen um einjährige Pflanzen, deren Samen ganz oder gemahlen unter anderem in Backwaren Verwendung finden.
Saaten und Samen
Auch Saaten und Samen wie z.B. Chia zählen nicht zu den Brotgetreiden. Darunter versteht man die meist sehr fett- oder ölhaltigen Bestandteile von Pflanzen.

Glossar
Begriffe rund um Urgetreide
Von A wie Amarant bis Z wie Zweikorn enthält unser Glossar alle Begriffe, die rund um Urgetreide relevant sind. Testen Sie Ihr Wissen!